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Tattoo Archiv, alt

Wo befinden sich gerne die alten Karteileichen? Natürlich im Archiv. Und was ist den alten Karteileichen allen gemeinsam? Dass sie stinken?  Wäre blöd für ein Tattoo Archiv, möge es auch alt sein. Nein. Sie sind zerfleddert. Was daran liegt, dass die Fotos damals eeeeecht richtig old school waren. Also mal so voll alt, Retro. So mit Auslöser drücken und das Teil macht echt ein richtiges Geräusch. Kein elektronisches. Danach erst einmal darauf warten, dass der Film voll wird. Schließlich darauf warten dass der Film entwickelt wird. Weiterhin erst mal lernen, dass es echt nicht hilfreich ist, alle Fotos gleich vergrößern zu lassen. Also muss man schon wieder warten, diesmal auf die vergrößerten Bilder, nachdem man sich die Negative angeschaut hat und für ganz gut empfunden hat. Ferner erst einmal lernen zu müssen, wie denn Bilder auf Negativen gut ausschauen müssen um auch auf den Fotos dann gut auszuschauen.

Nochmal warten auf das Archiv

Und was dann passiert ist ein Vergehen der Zeit. Denn das tut die so. Und dann kommt so technisches Zeug an den Start. Elektronische Datenverarbeitung nennt sich das. Das ist alles noch lange bevor das schon junge Internet zum Neuland erklärt wird. Aber da ist es bereits einigermaßen klar, dass es irgendwann ein Tattoo Archiv geben muss. Einfach nur wegen der Zeit. Und so kommt es, dass einige von den alten Fotos doch tatsächlich, ja? Wer hat es erraten? Genau! Eingescant werden müssen. Die alten Fotos, sie müssen tatsächlich eingescant werden. Ist damals echt wie ein Zaubertrick, und nur wenige Adepten dürfen die Magie bedienen. Ich gehöre nicht dazu. Offensichtlich. Denn eines ist klar. Die Fotos, die wie oben beschrieben gemacht wurden sind aus den verschiedenen Gründen echt , nun ja, dem Alter entsprechend. Das betrifft natürlich nur die alten Fotos in dem Tattoo Archiv. Klar.

Die ersten Jahre, ab ins Archiv

Die ersten paar Jahre, was war man da nicht alles. Jung, ehrgeizig, verrückt. Daher was macht man nicht alles? Für mich waren Tattoos durch meine eigene Entwicklung immer mit einem anderen Nimbus besetzt als bei „anderen“. Schließlich können Tattoos eine Menge darstellen und bedeuten. Zu dieser Zeit gab es aber ganz klare Vorstellungen von Leuten, die in Bayern ein Tattoo trugen. Mörderhenker. Oder ganz klar Matrosen. Und Matrosen, des brauchen mir hier nicht. Ausgehend von meiner Motivation für mein erstes Tattoo, einem Traum, war mein Ansatz für Tätowierungen immer der sublime, unbewusste Aspekt, der sich versucht an die Oberfläche zu kämpfen. Um sich dort  zu veräußerlichen, bewusst gemacht zu werden. Letztendlich damit wieder verinnerlicht zu werden.

Ein eigenes Archiv

Aus diesem Grund sind auch die Motive teilweise sehr Eigen gewesen. Nicht zu vergessen, dass sie immer aus der einzelnen Person entstanden. Nicht nur deswegen war es mir angetan für die damaligen Arbeiten ein eigenes Archiv zu basteln. Die Motive entstanden nicht unbedingt aus einem Gruppen- Identifikationszwang. Nach dem Motto, um dieser Subkultur anzugehören musst du dieses Tattoo haben. Wobei, der Mensch wäre nicht der Mensch wenn er nicht der Mensch wäre. Klar. Deswegen kam es damals auch immer wieder zu Ereignissen, Zerwürfnissen, weil sich natürlich auch Gruppenstrukturen bei meinen Kunden finden ließen, die es mir unmöglich machten jeden zu bedienen. Die Auswahl der Motive, der Stile, der Ausarbeitungen, all das war damals eher recht klar gegliedert.

Wiege der Tattoos

Zu dem Zeitpunkt, als ich mit dieser Kunst anfangen durfte gab es relativ klar strukturierte Kategorien.Es gab Tribal Ornamente. Es gab mehr oder weniger klassische japanische Tätowierungen. Für die begeisterten Freunde der 50ér Jahre gab größtenteils standardisierte Rock´n´Roll Motive. Und auch der Tiefreund durfte nicht zu kurz kommen, ja, damals gab es auch Delphine. Totenköpfe? Klar, auch die. Und dann war da noch die Biomechanik, die gerade dabei war, sich zu finden und in Tätowierungen etabliert zu werden. Und auf irgendetwas musste man sich ja einschießen. Durch meine Zusammenarbeit damals mit einem Kollegen, nach 3 Jahren intensiven Home-Studiums , der sich auf Tribals spezialisiert hatte, kam es mir natürlich entgegen, dass ich die eher gegenständlichen Sachen in meinem Repertoire hatte. Here we go, eine kleine bebilderte Entstehungsgeschichte.