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Schädel Tattoos

Schädel Tattoos, auch Totenköpfe oder Totenschädel Tattoos sind aus der Tattookultur nicht weg zu denken. Sie sind die wohl von der Allgemeinheit als gängigstes Motiv verstandenen Tätowierungen. Zu Recht oder zu Unrecht? Das ist nicht so einfach zu beantworten. Einerseits sind Schädel Tattoos Zeichen der Vergänglichkeit und Demut. So veranschaulicht wie in dem Beinhaus Sedlec in Kutna Hora, Tschechien. Hier wurde aus mehr als 10.000 Skeletten eine Kirche „dekoriert“, unter anderem um der Sterblichkeit zu gedenken.

In Memento Mori

In Memento Mori, im Angedenken des Todes. Besser gesagt soll ein Schädel zur Innenschau veranlassen. Andererseits sind Schädel Tattoos Zeichen von Wildheit und Zerstörung. In gewissen Kulturen symbolisiert eine Kette von Schädeln um den Hals die Zahl der Feinde oder auch erfolgreich geschlagener Schlachten. Wiederum verwendet als Mahnmal für den eigenen ( und den der geliebten Menschen) Tod und den entsprechenden Umgang mit dem Leben. Denn der Schädel steht stellvertretend für den Tod, der jeden ereilt. Alles ist eitel, vergänglich, omnia est vanitas. Dementsprechend kann man nicht einfach über den Kamm scheren, was die Motivation für ein Schädel Tattoo ist. Pazifist oder Mörderhenker-Fraktion?

Einfachheit der Darstellung

Durch die Einfachheit der Darstellung ist ein Schädel Tattoo wahrscheinlich das in seiner Anzahl und Gesamtheit am Meisten getragene Tattoo- Motiv. Schließlich braucht jeder einen Schädel. Ich weiß nicht, wie viele Schädel ich in ihrer Gesamtheit schon gestochen habe. Aus dem Stehgreif würde ich sagen, nicht so viele. Aber wahrscheinlich wird die Zahl der gearbeiteten Totenkopf -Tattoos in die Hunderte gehen. Das erste war damals eine Überdeckung, von einem, rate mal: Totenkopf-Tattoo. Dieses war eigentlich ein Exploited- Schädel, ein Totenkopf mit Knochen-Irokesenschnitt. Das hatte sich durch ein bisschen zu schnelles Training und Muskelzuwachs verformt und sah aus wie ein Rhesus- Affe. Dementsprechend musste das weg. Also kamen gleich mal 3 massive, miteinander verwobene Schädel als Überdeckung auf die Schulter. Und ich hatte gleich eine meiner ersten Lektionen gelernt, wenigstens einen Tel davon: Der Körper verändert sich. Anders gesagt, wenn man weiß wie, dann kann man das in dem Tattoo berücksichtigen.

Vielfalt an Variationen

Es gibt eine Vielzahl an Variationen für ein Schädel Tattoo. Süß und nett, mit Rose im nicht existierenden Haar, Kussmund und Wimpern. Oder als nettes kleines Strich- Schädelchen am Handgelenk, oder als La-Catrina-Totenkopf. Der an das Werk Dalis „L´Amore de Pierrot“ angelehnte Münchner Kindl mit Franziskanermönch ergebende Schädel. Oder einfach der massive 50 cm Schädel, der mahnend von der Brust flüstert “ Gegen das Schicksal bist du machtlos“. Letztendlich ist das Schöne daran, dass man Schädel in allen Formen und Farben machen kann. Ob realistisch oder stilisiert, old-school oder Sprüher-Style. Wie gesagt: Jeder braucht eigentlich einen Totenkopf als Tattoo. Und wenn es einfach nur dafür ist, sich die eigene Vergänglichkeit in Erinnerung zu rufen. Und die Demut.