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Libelle Tattoo

Um eine Libelle in ein Libelle Tattoo einzubinden ist es nur naheliegend, sie in eine natürliche Umgebung einzubetten. Wasser ist da ganz klar ein Favorit. Und wo Wasser ist kann auch Schilf nicht weit entfernt sein. In der Regel schaut es ja bei mir so aus, dass ich von den Leuten eine Eingrenzung für die Tattoos möchte. Da machte auch das Libelle Tattoo keine Ausnahme. Hilfreich sind dabei Bilder. Oder aber auch andere Tattoos. Dabei können es solche sein, die ihnen ungefähr gefallen. Letztendlich mindestens genauso wichtig sind solche, die eben nicht gefallen. Manchmal bekommt man aber auch einfach Schnipsel hingeworfen, und ich darf das dann zusammen basteln.  In dem Fall hatten wir bei Selecta den rechten Arm schon in der Mache gehabt, nun sollte der 2. folgen. Und der sollte sich thematisch an dem ersten orientieren. Leicht und fließend. Gleichzeitig sollte es einen Counterpart darstellen.

Grundgedanken

Was passt besser in ein Libelle Tattoo als Wasser. Also sollte Wasser mit dabei sein. Im Gegensatz zu dem anderen Arm, der Wind beinhaltete. Nun sollte das aber nicht zu dunkel werden, nicht zu drückend. Auch nicht hart, da der andere Arm in seiner Gesamtheit sehr weich und verspielt tätowiert ist. Schilf sollte auch mit einfließen. Eine ganz tolle Idee. Schließlich ergänzt sich das ja im Endeffekt mit Wasser. Darüber hinaus sollte das Hauptmotiv eine Libelle sein. Falls man von einem Hauptmotiv bei einem Tattoo-Sleeve überhaupt so reden kann. Dabei wurde die Libelle in mehreren Ausführungen vorgelegt. Einerseits als das Tierchen selbst. Andererseits als eine stilisierte Form, die in der Malerei der Haida-Indianer ausgeführt war. Nachdem es da einen gewissen emotionalen Bezug gibt war das sozusagen ein Herzenswunsch.

Komposition

Wasser und Wellen, klar, das macht sich mal schnell. Denkste. Schließlich soll es ja auch fließen, und nicht nur irgendwie dahingestellt sein. Nicht dass man sich nachher fragt, was beispielsweise denn typisch japanische Wellen mit den Haida zu tun haben. Die Farbe sollte im Blauen gehalten sein. Dennoch kein klares, knalliges Blau. Somit musste ich das Blau ein wenig „dreckiger“ machen. Ich machte eine Mischung aus Blau mit einer anderen Farbe, die die Grundlage für die Linien des Wasser bildete.  Die restlichen Töne waren Abstufungen davon mit Weiß. Das Schilf habe ich im Ausgleich dazu in Grau / Schwarztönen gestaltet. Um es weich, nachgiebig, aber trotzdem immer wieder in die alte Position federnd darstellen zu können. Denn wer sich mal Schilf oder Gras im Wasser angesehen hat, der sieht die Elastizität, die der Natur und den Pflanzen innewohnt. Sich beugen, ohne zu zerbrechen.

Gegensatz im Tattoo

Um das Ganze nicht zu einfach darzustellen brauchte ich einen Gegensatz im Tattoo. Beispielsweise die sich biegenden Schilfblüten. Einerseits nutzte ich diese am Oberarm  als „Störer“ um den Fluss zu unterbrechen. Dadurch konnte gleichzeitig der darunter liegende Teil offen gehalten werden. Wohingegen das Wasser entlang des Bizeps in einem langen Schwung geführt werden konnte. Andererseits als Auflockerung in der farblichen Deckung. Das Wasser gestaltete als Counterpart in einer dynamischen Form, die sich auf dem Oberarm und dem Unterarm wiederholt. Diese sollte zweierlei Wirkung haben. Einmal eine Art peitschende Bewegung. Dabei trotzdem weich und fließend. Zum zweiten die Schilfhalme mitnehmen und diese als Verlängerung sozusagen aus dem Hintergrund heraus zu katapultieren.

Schatten und Schattenwelt

Der Symbolismus der mit der Libelle verbunden wird ist recht vielfältig. Allerdings ist das wiederum so vielfältig, dass man sich da kaum festlegen kann. Es reicht von Wasser über Erneuerung. Weiterhin Kraft und Wendigkeit. Mithin Flexibilität. Alles Elemente die bereits in den anderen Parts des Tattoos enthalten sind. Somit dachte ich mir dass die beiden verschiedenen Versionen der Libelle sich gegenseitig unterstützen sollten. Einerseits statisch im Hintergrund. In dem Sinne als Essenz gedacht. Somit wurde das Tier Libelle von der Haida-Libelle sozusagen wie durch einen Schatten unterstützt. Nachdem die Malereien der Haida regelmäßig in Schwarz und Rot gehalten sind lag es nur nahe, das zu übernehmen. Gleichzeitig brach ich das Schwarz in ein dunkles Grau auf, um den Teil nicht zu deunkel, zu massiv wirken zu lassen. Im Gegensatz gestaltete ich die Libelle weich, mit farbigen Linien, in Magneta-Orange-Gelb Abstufungen. Dadurch hatte ich die Möglichkeit, das Gesamtwerk zwar in einem gewissen Kontrast zu halten, aber trotzdem es nicht zu hart und dunkel zu tätowieren.