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Ganesha Tattoo

Ein Tattoo von Ganesha in einer dreiköpfigen Version. Genannt Trimukha Ganapati laut dem schlauen Buch, das ich zu Rate ziehen konnte. Ganesha ist ein elefantenköpfiger indischer Gott. Er gilt als der Beseitiger von Hindernissen. Gleichzeitig ist er durch seine große Körperkraft auch Inbegriff für die Fähigkeit, selbst ein Hindernis zu sein. In Indien erfreuen sich nur wenige Götter derart großer Beliebtheit wie er. Und so ist es natürlich auch meinerseits eine Freude, ihn mal  wieder tätowieren zu dürfen. Vor allem in einer derartigen, dreiköpfigen Ausführung. Der ursprüngliche Gedanke war natürlich nicht so ausgegoren. Das kam erst mit ein wenig Gedanken-Ping-Pong.

Ort des Geschehens

Ort des Geschehens für das Tattoo sollte die Wade sein, genauer der hintere Teil der Wade. Allerding sollte das auch seitlich zu sehen sein. Dadurch wurde es von der Form der Wade zu einem „kleinen“ Problem. Wie sollte das Verhältnis zwischen Kopf und Körper gewahrt sein? Wie konnte vermieden werden, dass seitlich nur „untergeordnete“ Körperteile zu sehen sind? Die Form der Wade ist ja nicht unbedingt eine Hilfe, wenn man einen Kopf und einen sich nach unten verjüngenden Körper darauf verewigen soll. Der Kopf würde überverhältnismäßig groß werden. Und comicartig nach dem Kindchenschema sollte es dann doch nicht werden.

Um die Ecke

Es ist ja nicht so, als ob der Körper eckig wäre. Besonders im Fall der Wade eher rund. Allerdings war es in dem Fall notwendig, ein wenig um die Ecke zu denken. Besonders der Blickwinkel auf die Wade ist nicht immer direkt von  hinten. Gegenteilig wäre es unvorteilhaft, sähe man ihn von der Seite. Denn dann wäre von der Seitenansicht hauptsächlich Ohr zu sehen. Braucht man Ohr? Eher weniger. Deswegen galt es das Verhältnis zu verändern. So kam es zu dem Gedanken, warum denn nicht dreiköpfig machen? Dann könnte man ihn besser sozusagen um die Wade wickeln.

Um den Kreis

Um die obere Wadenform besser zur Geltung zu bringen wurde eine Ansammlung von Linsenformen und Kreisen abgewechselt. Durch die Linsenform wird die sich nach unten verjüngende Form der Wade in kleiner nachgezeichnet. Dagegen ist der Muskelbauch der Wade durch das Rund des Flammenscheins „aufgefangen“, wenngleich nach oben versetzt. Der Mittelpunkt des gedachten Kreises des Muskelbauches ist allerdings durch das Zeichen auf der Stirn von Ganesha festgelegt. Die Köpfe der seitlichen Ganesha sind um der Parallaxenverschiebung durch die Form der Wade zu begegnen im Verhältnis zu dem mittleren Kopf höher gesetzt und ergeben wiederum eine Linsenform. Und die Arme? Nun, wieder ein Kreis, gedacht treffen sich diese Formen an dem höchstmöglichen Punkt einer Tangente des Strahlenkreises. Um die Sehnen der Wade nach unten hin nicht zu verformen wurde Ganesha nicht in einem Lotussitz, sondern mit übergeschlagenen Beinen dargestellt.

Vielfältige Attribute

Nicht nur Ganesha, sondern allgemein alle Götter des indischen Pantheon, der Götterwelt, sind oftmals mit einer Reihe an Eigenschaften dargestellt. In der Regel sind die Hände oder Handzeichen (Mudras) der mehrarmigen Gottheiten mit vielfältigen Attributen der Gottheit gleich zu setzen. Schließlich bezeichnen Attribute eine Gottheit genauer, zeigen wie hier die segnende Hand, als auch die beschützende Hand. Alleine die Attribute in dem Kreis der Arme/Hände zusammen zu bekommen hat Andi eine gewisse Qual der Wahl beschert. Trotz allem haben wir das Teil nicht zu verspielt gemacht, sondern klar und „einfach“, nur die Armreife und die Attribute farbig. Schließlich konnten sie dadurch nach vorne geholt werden und ein wenig tanzen. Wenn schon der Platz für das Ganesha Tattoo den Gott nicht tanzen lassen konnte.

Fokus im Kreisspiel

Die oben beschriebenen Kreis und Linsenformen wurden durch Farbe unterstützend in den Fokus geschoben. Natürlich war es auch ein Muss, die Krone und der Flammenschein farbig zu machen. Dadurch konnte auch der Fokus in die Mitte gelegt werden. Rot ist eine Signalfarbe, die vordergründig wirkt. Rein biologisch ist das notwendig, Rot sofort zu erkennen. Der Dreizack auf der Stirn ist durch die Kombinatin von Form und Farbe das erste, das unterschwellig auffällt. Ferner wird die Tiara-Krone durch das Rot-Orange der Armreifen nach vorne geschoben , da eine helle Farbe. Gleichzeitig wird sie, auch durch die Form der Blume auf dem Rüssel nach vorne gezogen. Die Linien in der Krone sind übrigens mal wieder kein Schwarz und kein Grau, sondern eine Farbmischung. Wenn man es nicht gesagt bekommt würde man es nicht denken.